Geschichte

Aus der 1837 von John Deere eröffneten Schmiede ist bis 1953 ein Landmaschinenhersteller erwachsen der sich in den USA vor allem wegen seiner zuverlässigen

"Johny-Popper"-Traktoren seinen Platz erarbeitet hat. Diese Traktoren, ausgerüstet mit liegenden Zweizylinder-Motoren, hatten in den 50er Jahren erkennbar ihre technische Leistungsgrenze erreicht. Man konnte nicht viel mehr als 80PS erzeugen. Da die Landwirtschaft aber schon Anfang der 50er Jahre immer mehr Leistung forderte, wurde also 1953 ein Team von Ingenieuren beauftragt völlig neue Traktoren zu entwickeln. Es handelte sich um eine komplette Abkehr vom derzeit bekannten. Die Traktoren waren ausgerüstet mit stehenden Mehrzylindermotoren, hatten neue Getriebe, eine neue Hydraulik und einen neuen Arbeitsplatz, vom Design ganz zu schweigen. Das alles wurde nach sieben Jahren Entwicklung und Erprobung 1960 der Öffentlichkeit vorgestellt, im rechts schon erwähnten Event in Dallas.

Mit dieser "New Generation of Power" begann nun auch die weltweite Expansion von John Deere.

 

Die "New Generation of Power" Modelle umfassten die Typen 1010, 2010, 3010, 4010 und später 5010 ( ab 1963 )

Während der 1010 + 2010 in Dubuque produziert wurden, liefen der 30- 40 + 5010 in Waterloo vom Band. Der 3010 als Vierzylinder und der 40+5010 die Sechszylinder. Der 3010 als Mittelpunkt dieser Homepage wurde in 7 Ausführungen angeboten:

Row-Crop, Standard, Row-Crop Utility, Industrial, Special Row-Crop Utility, Lanz Standard (manchmal auch Lanz Special Standard genannt) und Orchard.

Diese Varianten nun bebildert aufgelistet

 

Der Klassiker: so kennt man den Ami,

3010 Row-Crop

Seriennummer 11T...

mit Double Front Wheel und Benzinmotor. Das doppelte Vorderrad war als starre Variante oder mit sog. Roll-O-Matic zu haben. Bei der R-O-M konnte das eine Rad einem Hindernis ausweichen ohne das der Pendant vom Boden abhob, was der Lenkfähigkeit zu gute kam. Schön zu erkennen der Vergaser vor dem hinteren Seitendeckel, ein Feature was man in Europa nicht so oft sieht. Ebenfalls typisch die kleinen Kotflügel mit den darunter laufenden

verstellbaren Rädern an Steckachsen.

Hier im Bild ein weiterer Row-Crop

( Reihenkultur ) Schlepper. Im Unterschied zu oben diesmal mit Single Front Wheel und Dieselmotor. Die Ansaugbrücke geht direkt auf den Zylinderkopf ohne den Luftstrom durch den Vergaser zu leiten. Das Einzelvorderrad wie auch das Doppelte ist direkt an den darüberliegenden Lenkmotor geschraubt womit ein extrem kleiner Wendekreis zustande kommt.

 

Und als drittes die ganze Fuhre mal mit Anbaugerät. So war es gedacht und dafür war der 3010 in US wie geschaffen als starker leichter Allroundschlepper mit Zwischenachsanbaumöglichkeit.

In diesem Stadium sind noch viele der alten Jonnys im Einsatz.

Letztlich wurde der 3010 RC auch mit "Wide Front" also mit breiter Vorderachse angeboten, in Rohrausfürung und in der Spurweite verstellbar. Diese Variante Vorderachse kam auch in den später nach Deutschland eingeführten 4020er Maschinen zur Anwendung. Auch hier im Bild wieder eine Vergasermaschine

Hier eines meiner Lieblingsbilder:

Ein 3010 wide Front mit 46A Frontlader top restauriert.

Auch der Frontlader ist kein seltenes Ausrüstungsdetail in USA, durch das Synchrongetriebe mit je 2 Vorwärts- und 1 Rückwärtsgang in jeder Gruppe, bei der in den Rückwärtsgang geschaltet werden kann auch wenn der Schlepper noch vorwärts rollt macht es ihn zu einem sehr handlichen Frontladerschlepper. In Verbindung mit der vollhydraulischen Lenkung, ein Traum.

Nun im Bild ein 3010 Standard

Seriennummer 12T...

Diese Ausführung war die Grundlage der nach Deutschland importierten Maschinen.

Prinzipell gekennzeichnet durch die starre nicht verstellbare Vorderachse und die großen Muschelkotflügel. Erkennbar sind aber die spartanische Beleuchtung und die Steckachsen, welche über die Aussenkante der Räder stehen konnten und das ging in Deutschland gar nicht.

Gebaut als Benzin, LP-Gas + Diesel gesamt 3613 Stück. Überwiegend Diesel mit 3017 Schleppern, unbekannt ob die 140 Lanz-Standard da mitzählen.

Interessante Ausstattung auch am Heck des selben Schleppers. Während in Deutschland das Hubwerk mit seiner Unterlenkerregelung als Novum hervorgehoben wurde, war es in US nur optional. Da die Schlepper in Standard-Ausführung meist als Zugtiere unterwegs waren fehlte hier die Hubhydraulik komplett aber dafür war ein "Wide Swing Drawbar" ( ein Zugpendel mit großem Schwenkbereich ) und zwei Zusatzsteuergeräte für externe Hydraulikzylinder montiert.

3010 Utility

Seriennummer 14T...

Ihn kennzeichnet seine gedrungenere Form, der Fahrerstand ist tiefergesetzt und eine kleinere Hinterradbereifung bringt einen niedrigeren Schwerpunkt. Dadurch ist er in Hanglagen und mit entsprechender Auspuffanlage auch in Ställen die bessere Wahl.

Auch als Benzin, LP-Gas + Diesel verkauft gesamt 2480 Stk.

 

 

Die Ausführung Special Row-Crop Utility steht mit 194 Exemplare zu Buche,

Seriennummer 16T....

 

leider konnte ich kein Bild dazu ausfindig machen.

 

 

Eine interessante Ausführung stellt der 3010 Industrial dar

Seriennummer 15T...

Er war für den Kommunal und Bau Einsatz gedacht hatte eine andere Verkleidung und eine stabile starre Vorderachse und im Heck Anbaumöglichkeiten für einen Bagger oder Seitenmäher/mulcher.

Hier "nur" Benzin und Dieselvariante Stückzahl gesamt 840 Stk.

Hier ein Life-Bild des 3010 I mit wuchtigem Frontlader. Gut zu erkennen der massive Rahmen des Industriefrontladers um die Kräfte abzuleiten. Und auch die Schippe ist heftig, für Schotter wurde die sicher nicht benutzt

Nun der Lanz Standard

Seriennummer 17T....

basierend auf dem Standard mit für Deutschland bzw. Europa geänderter Beleuchtung und zusätzlicher Handbremse und Lemmerzfelgen.

Es wurden nur Diesel eingeführt.

Die 30" Hinteradbereifung war optional.

Auch das vordere Zugmaul sucht man am Ami vergebens.

Es wurden ca. 140 Stk nach Deutschland geliefert

Es ist belegt das mindestens die ersten 20 Maschinen in Mannheim neue, von der amertkanischen Produktionsnummer abweichende und im KFZ Brief eingetragene Nummern bekommen haben,

die Nummern 04, 11. 17 und 20 sind bekannt

es hat sich dabei herausgestellt das diese willkürlich den Schlaeppern zugeordnet wurden

Die 04 zum Beispiel ist später in Waterloo produziert als die 20

Wer mir zu diesem Thema / Rätsel noch etwas mitteilen kann, bitte den Kontakt nutzen

Danke

Bereits kurz nach Einführung der Maschinen im Markt wanderten die Scheinwerfer vor die Front, warum auch immer. Zusätzlich bot Fritzmeier natürlich sein Planverdeck auch für den 3010 an und der hier gezeigte Schlepper hat die Original Ausliefer Bereifung in 38" montiert sowie die Vorderrad Kotflügel.

( Danke nach Aufham )

Letztlich die seltene und sehr spezielle Ausführung Orchard ( Obstkultur )

Seriennummer 18T....

Die wesentlichste und wohl offensichtlichste Änderung ist hier die Vollverkleidung der Schlepperkontur, um den Obstbäumen beim Durchfahren der Reihen keine Schaden zuzufügen. So wanderte die Beleuchtung und die Auspuffanlage nach unten und der Fahrer saß in einer Art Kanzel.

Hier wurden 19 Benziner und 57 Diesel verkauft, also ein gewisser Seltenheitswert noch über dem Lanz Standard

Hier  die linke Fahrzeugseite im Bild.

Schön noch einmal die Kotflügelverkleidung zu sehen

John Deere im Jahr 1960

In Dallas / Texas / USA werden im Rahmen einer großen Show neue Traktoren vorgestellt.

Die " New Generation of Power".

Diesen Traktoren und dem wie sie nach Deutschland kamen will sich diese Hompage widmen.

 

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